Im Frühjahr 2010 sorgte ein Naturereignis für Schlagzeilen und weltweit spürbare Konsequenzen. Die Aschewolke des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull legte den Flugverkehr über Wochen lahm. Forscher arbeiten nun daran, Partikelkonzentrationen mit Radartechnik zu berechnen, denn ein absolutes Flugverbot gilt erst ab einer Aschekonzentration von mehr als vier Milligramm pro Kubikmeter.
Vulkanforschung ist nicht neu, besonders beliebt bei den Forscherteams ist der Stromboli in Italien. Experten aus aller Welt reisen extra an, um den aktiven Vulkan mit Messgeräten zu bestücken. Früher horchte man den Berg mit Seismographen ab. Dank neuer Messgeräte kann man heute Ausbrüche der glühenden Berge in 80% der Fälle vorhersagen.
- Infrarotkameras messen die Wärmestrahlung der glühenden Steine. Die Werte erlauben einen Rückschluss auf die Stärke der Eruptionen.
- Gas-Sensoren messen Edelgase, die Wochen vor einem Ausbruch durch feine Risse im Gestein entweichen können.
- Infraschallmessgeräte werden erst seit relativ kurzer Zeit eingesetzt. Vulkane verursachen Druckwellen, Infraschall, die der Mensch nicht wahrnehmen kann. Aufgrund dieser Druckwellen können Experten auf die Intensität des Ausbruchs schließen. Ein solches Infraschallmessgerät befindet sich seit Mitte Mai 2010 auch am Eyjafjallajökull.
- Radarmessgeräte kommen auch in der Vulkanforschung zum Einsatz, wobei das prinzipiell nicht viel anders funktioniert als die Geschwindigkeitskontrolle der Polizei. Das Radargerät sendet Mikrowellen aus. Lava- und Aschepartikel reflektieren die Wellen und ein Computer berechnet aus dem Echo der Mikrowellen Geschwindigkeit und Größenverteilung der Steinchen. Hieraus können Computersimulationen entwickelt werden, die z.B. die Größe und Entwicklung einer Aschewolke vorhersagen können.
Der Ausbruch des Eyjafjallajökull in Island mit seinen katastrophalen Folgen für den Flugverkehr hat die Vulkanforschung wieder ins Rampenlicht gesetzt. Eine Vielzahl von Messgeräten sollen dabei helfen, bessere Vorhersagen und Berechnungen machen zu können. Die Vulkane stört das wenig. Trotz aller Messungen und Vorhersagen werden sie weiterhin ausbrechen und ihre Aschewolken in die Luft schicken.
Übrigens finden Messgeräte auch fernab von lavaspuckenden Feuerbergen vielfältige Einsatzmöglichkeiten:
Gasdetektoren, Infrarotkameras, und viele andere Messgeräte liefern in Deutschland täglich im privaten, industriellen und handwerklichen Bereich wertvolle Informationen.