Ja, Schnee ist ein großes Thema dieser Tage. Kaum ist er mal weg, kommt schon wieder eine neue Welle angerollt. Chaos auf den Straßen, ewiges Eiskratzen und Schneeschippen, nasse Füße und abgefrorene Nasen … Man hat das Gefühl, der Winter dauert schon ewig, und in absehbarer Zeit wird das wohl auch erst mal so weitergehen.
Für unsere Breitengrade hat dieser Winter schon ungewöhnlich schneereich angefangen. Im Vergleich zum nördlichen Polargebiet ist das natürlich gar nichts, denn dort sind die Einwohner ja ganz andere Schneemassen gewöhnt.
Deshalb haben Eskimos sogar über 100 verschiedene Wörter für „Schnee“, oder zumindest wird das immer wieder gerne behauptet … Aber stimmt das etwa nicht?
Die korrekte Antwort müsste heißen: Es kommt darauf an. Zunächst einmal kommt es darauf an, was man überhaupt unter einem Eskimo versteht, denn unter den arktischen Völkern muss man zwischen mehreren Sprachen unterscheiden. Vor allem aber kann man die eskimo-aleutischen Sprachen nicht mit unserem System vergleichen, da sie nämlich zu den sogenannten polysynthetischen Sprachen gehören. Das bedeutet, dass ein Ursprungswort mit verschiedenen Anhängseln versehen wird und dadurch eben die verschiedensten Bedeutungen bekommt: Schnee der auf dem Boden liegt, Schnee der vom Himmel fällt, Schnee der zu schmelzen beginnt oder Schnee der gestern gefallen ist und jetzt auf einem großen Haufen hinter dem Haus liegt … Um ein solches Bild zu beschreiben brauchen wir eine ganze Reihe von Wörtern, bei den Eskimos reicht dafür aber ein einziges. Dann ist es natürlich auch kein Wunder, dass dabei dann eine ganze Menge „Wörter für Schnee“ rauskommen.
Aber letztendlich kann es uns ja auch egal sein. Schnee ist Schnee, und wie kompliziert es sich die Eskimos machen braucht uns hier eigentlich auch nicht zu interessieren. Hauptsache, das große Bibbern hat bald mal ein Ende.
Obwohl, weiße Weihnachten wären natürlich auch mal wieder schön…