Das Hochwasser ist vorbei, die Trocknung in vollem Gange und dann sagt die Versicherung, dass sie nicht zahlt, weil ein solcher Schaden in der Police nicht berücksichtigt wurde. Tatsächlich werden in Deutschland nur etwa 30 Prozent der Flutschäden von den Versicherungen übernommen. Die Kosten können, gerade wenn ein Fachbetrieb bei der Trocknung helfen muss, natürlich ordentlich in die Höhe schießen. Trotzdem sollten Sie, wenn nötig, nicht auf einen Experten verzichten, damit Ihr Zuhause frei von Folgeschäden bleibt, deren Beseitigung noch teurer werden kann.
Wenn Sie sich also gegen Hochwasserschäden versichern wollen, überprüfen Sie Ihren Versicherungsschein!
In Deutschland sind bei Hochwasserschäden zwei Versicherungen wichtig und zwar die Gebäudeversicherung und die Hausratversicherung. Die Gebäudeversicherung kommt in der Regel für Schäden auf, die durch Feuer, Leitungswasser oder Sturm verursacht wurden. Und hier kommt auch schon der wichtige Punkt, weshalb Ihre Gebäudeversicherung vielleicht bei Hochwasserschäden nicht zahlt. Denn gegen Schäden, die eine andere Ursache als die oben genannten haben, muss ein separater Zusatz vereinbart werden: die sogenannte Elementarschadenversicherung. Sie deckt Schäden durch Überschwemmung, Rückstau, Erdbeben, Erdsenkung, Erdrutsch, Schneedruck, Lawinen und Vulkanausbrüche ab. Derzeit besitzt im Durchschnitt etwa ein Drittel aller Versicherten für ihr Haus oder ihre Wohnung in Deutschland diese Elementarschadendeckung Von Bundesland zu Bundesland variiert die Zahl der Versicherten allerdings sehr stark. In Baden-Württemberg sind 95 Prozent aller Gebäude gegen Hochwasserschäden versichert. Das liegt daran, dass es dort früher für dieses Risiko einen Versicherungszwang gab. Etwa ein Prozent aller Gebäude in Deutschland kann überhaupt nicht gegen Elementarschäden versichert werden, zum Beispiel wenn die Gebäude unmittelbar an einem Gewässer stehen, von dem bekannt ist, dass es regelmäßig über seine Ufer tritt.
Werden alle Sanierungskosten durch die Versicherung übernommen?
Kosten für Reparaturen im Haus selbst und auch an Nebengebäuden, wie zum Beispiel Garagen, werden übernommen. Außerdem ersetzt die Versicherung die Kosten für die Sanierung und Trocknung des Gebäudes. Es werden also alle mit der Trocknung und Wiederherstellung im Zusammenhang stehenden Kosten übernommen. Das sind meist notwendige Vorarbeiten wie Entfernen von Boden- und Wandbelägen oder Verkleidungen, Schreiner-, Maler, Zimmererarbeiten und natürlich die Kosten der Trocknungsmaßnahme selbst inklusive der dadurch verursachten Stromkosten. Ebenso können auch die Kosten für eine alternative Unterkunft oder auch Mietausfälle versichert werden.
Wer ersetzt mir meinen zerstörten Hausrat?
Auch die normale Hausratversicherung deckt typischerweise Schäden durch Feuer, Sturm, Hagel, Blitz und Leitungswasser ab. Auch hier müssen Sie das Elementarschadenrisiko separat ergänzen. Wenn Sie diese Zusatzversicherung haben, dann kommt die Versicherung für die Reparatur von beschädigtem Inventar auf und ersetzt Ihnen auch das zerstörte.
Wie gehe ich vor, wenn der Schaden bereits entstanden ist?
Egal, ob Hausrat- oder Gebäudeschaden – auf jeden Fall sollten Sie schnellstmöglich Ihre Versicherung informieren. Sorgen Sie dafür, dass der Schaden nicht unnötig größer wird. Entfernen Sie zum Beispiel lose verlegte Bodenbeläge und schützen Sie bisher noch unbeschädigtes Inventar vor Feuchtigkeit, indem Sie sie in einen trockenen Raum räumen. Entfernen Sie außerdem vorhandenes Restwasser. Um Folgeschäden durch die nun vorliegende hohe Luftfeuchtigkeit zu vermeiden sollten Sie auch umgehend Kondenstrockner aufstellen. Mit Ihrem Versicherer klären sie jetzt die weitere Vorgehensweise Schritt für Schritt ab. Machen Sie Fotos von den Schäden und entsorgen Sie nach Möglichkeit kein Inventar ohne Rücksprache mit Ihrer Versicherung.
Wo bekomme ich detailliertere Informationen?
Wenn Sie bestimmte Fragen zu Versicherungsschäden haben, finden Sie sehr gute Informationen auf der Webseite des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft.
Ich wohne in Österreich. Wie sieht es hier aus?
In Österreich ist die Versicherungssituation der in Deutschland recht ähnlich. Die übliche Eigenheimversicherung und die Haushaltsversicherung decken Hochwasserschäden leider nicht ab. Dafür brauchen Sie auch in Österreich ein Zusatzpaket für das Hochwasserrisiko. Allerdings sind hier die Deckungssummen pro Schaden teilweise sehr begrenzt. Einige Versicherungen begrenzen auch die Gesamtsumme, die sie bei solchen Schäden an alle Versicherten insgesamt auszahlen, so dass man dann nur anteilig entschädigt wird. Informationen zum Thema bekommt man beim Versicherungsverband Österreich.
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