Messung Neutronensonde

Auf dieser Seite sehen Sie ein ausführliches Praxisbeispiel zur Neutronenmessung. Erfahren Sie außerdem, wie der Feuchtigkeitsverlauf einer abgehängten Decke durch unsere qualifizierten Techniker mit dem Farbstofftest sichtbar gemacht wird.

Die Ausgangssituation

In einer Sportstätte sind im Erdgeschoss Wasseraustritte an der Decke festgestellt worden. Mittlerweile sind durch den Hausmeister Eimer in der abgehängten Decke aufgestellt, um die Wasseraustritte aufzufangen. Diese Eimer müssen täglich entleert werden.

Über der Wasseraustrittsstelle befindet sich im 1. Obergeschoss ein Waschtrakt mit WC und Dusche. Die Wasserführenden Leitungen wurden im Vorfeld der Messung durch einen Installateur als Ursache ausgeschlossen, da keine Druckverluste zu beobachten waren.

Auch die Bodenabläufe der Dusche wurden bereits mittels Kamerabefahrung und Endoskopie untersucht, ohne Fehlstellen ausmachen zu können.

Durch weitergehende Untersuchung soll nun die Schadensursache ermittelt und der zu sanierende Bereich eingegrenzt werden.

Die Farbstoffprüfung der Dusche

Da die bisherigen Untersuchungen keine Schadensursachen aufgedeckt haben, liegt der Verdacht nahe, dass die Abdichtung des Bodens in der Dusche für den Schaden ver-antwortlich ist. Die täglichen Wasseraustritte und vergleichsweise großen Wassermengen lassen diesen Schluss zu, zumal die Duschen nahezu ständig in Betrieb sind. Eindringende Feuchte von außen konnte ausgeschlossen werden, da sich der betroffene Bereich im Gebäudekern befindet.

Eine punktgenaue zerstörungsfreie Ortung einer möglichen Fehlstelle in der Abdichtung des Bodenbelags ist technisch nicht möglich. Um dennoch einen Nachweis dafür zu erhalten, dass die Abdichtungsebene undicht ist und somit nicht unnötig erneuert wird, wurde die Dusche mit einem Farbstofftest geprüft. Die Abläufe wurden mit einer Absperrblase verschlossen und die Fläche mit gefärbtem Wasser gefüllt. Der Wasserstand wurde bewusst nicht zu hoch gewählt, um die „normale Belastungssituation“ im Betriebszustand zu simulieren.

Nach einer Flutungsdauer von ca. 2 Stunden konnten im Erdgeschoss nachweisliche Farbstoffaustritte beobachtet werden. An mehreren Deckenöffnungen ist das gefärbte Wasser ausgetreten. Durch vorheriges Entleeren der Auffangbehälter konnten die ausgetretenen Wassermengen exakt protokolliert werden.

Die Neutronensondenmessung der Dusche (Vorher – Nachher)

Zusätzlich zur Flutung wurde in der Dusche eine Neutronensondenmessung vor und nach der Flutung durchgeführt. Der Grund liegt darin, dass nicht davon ausgegangen werden kann, dass Farbstoffaustritte sofort sichtbar sind. Über einen Vorher – Nachher Vergleich sollen mögliche Feuchteveränderungen dokumentiert werden können. Im vorliegenden Fall liefern die Farbstoffaustritte den Nachweis der Undichtigkeit. Gleichzeitig konnten bei der Neutronensondenmessung vor und nach der Flutung keine nennenswerten Unterschiede festgestellt werden, die Messwerte liegen alle in einem gleichmäßig hohen Wertebereich. Dies lässt den Schluss zu, dass der Bodenaufbau bereits vor der Messung durchfeuchtet war und durch die zusätzlichen Wassereintritte im Rahmen der Flutung keine messbare Erhöhung der Durchfeuchtung stattfand.

Die Neutronensondenmessung der angrenzenden Räume

Aufgrund der Konstruktion und der vergleichsweise großen Wassermengen, muss davon ausgegangen werden, dass die Feuchtigkeit nicht nur in die Dämmschicht unter der Dusche eingedrungen ist, sondern auch die Bodenkonstruktion der angrenzenden Räume durchfeuchtet hat. Durch eine Neutronensondenrastermessung wurde das gesamte Geschoss (ca. 10x32m) messtechnisch erfasst und dokumentiert. Die Mess-wertverteilung zeigt dabei hohe Messwerte auf ca. 1/3 der geprüften Fläche.

Die Messwertspanne reicht insgesamt von 19-57 Digit bei einem arithmetischen Mittel von 32 Digit.

Kalibrierung der Messwerte mit einer Darrmessung

Da sich mit der Neutronensondenmessung keine Angaben zur tatsächlichen Materialfeuchte angeben lassen, sind zusätzlich drei Materialproben entnommen worden, um die qualitativen Messwerte der Neutronensonde quantitativ beurteilen zu können. Insgesamt wurden dazu drei Proben entnommen und zwar an einem minimalen, maximalen und mittleren Messwert.

Die Proben, welche vor Ort entnommenen wurden, wurden versiegelt und zur Analyse in unser Labor gebracht. Die Probe wird dort gewogen und der Wert der dabei gemessen wird stellt die Masse der entnommenen feuchten Probe dar (mf).

Bei einer Temperatur von 105 °C wird die Probe im Anschluss in einem Trocknungsschrank bis zu ihrer Massekonstanz getrocknet. Es ist wichtig, dass die Probe auch während des Trocknungsprozesses immer wieder gewogen wird. Von Massekonstanz spricht man dann, wenn die Messveränderung zweier hintereinander erfolgter Messungen weniger als 1% beträgt. Anhand der Eingangswägung mf und der Trockenmasse md lässt sich danach der Feuchtegehalt des Materials bestimmen.

Der zu trocknende Bereich von ca. 100 m² konnte somit zusammen mit der qualitativen Feuchteverteilung zuverlässig festgelegt werden. Die Dusche mit einer Fläche von ca. 10 m² nimmt hier allerdings nur einen kleinen Teil der Gesamtfläche ein. Dank den umfassenden Analysen konnte der sanierungsbedürftige Bereich exakt festgelegt und alle anstehenden Arbeiten exakt geplant werden. Das Risiko von unvorhersehbaren Mehraufwendungen kann dadurch auch deutlich reduziert werden, da eine Sanierung auch in diesem Fall möglichst geringen Einfluss auf den laufenden Betrieb haben soll.

 

Wenn es darum geht, wem man die Sanierung eines Wasserschadens, die thermografische Untersuchung seines Eigenheims oder die Ortung von Rohrbrüchen und anderen Leckagen anvertraut, kann man gar nicht zu anspruchsvoll sein. Dann ist umfangreiche Erfahrung eben genauso wichtig wie gut ausgebildetes Personal oder professionelles Equipment. Aber man sollte sich auch immer darauf verlassen können, dass auf die persönlichen Bedürfnisse flexibel und unbürokratisch eingegangen wird – und dass man einen Ansprechpartner hat, der einen durch den gesamten Prozess begleitet.

Wir bieten Ihnen den kompletten Service, damit Sie sich um nichts mehr kümmern müssen.